Papst Leo XIII. und das Gebet zum heiligen Erzengel Michael

 Am 2. März 2010 vollendete sich das 200-Jahr-Jubiläum der Geburt von Papst Leo XIII. (Papst von 1878 – 1903). Dieser Papst hat die Kirche und das Papsttum unter den veränderten Verhältnissen nach dem Verlust des Kirchenstaates mit neuem moralischen Ansehen in das 20. Jahrhundert geführt. Er stellte sich aber nicht nur politischen und sozialen Fragen, sondern er verfasste auch bekannte Rundschreiben über den heiligen Rosenkranz und ist bekannt durch seine große Verehrung des heiligen Erzengels Michael, die von den Biographen allgemein auf übernatürliche Erlebnisse zurückgeführt wird.
Leo XIII. soll Horden von bösen Geistern gesehen haben, die sich über die ganze Welt stürzen, und dabei die Bedeutung des heiligen Erzengels Michael im Kampf gegen alles Böse klar erfahren haben. Am 13. Oktober, andere sprechen vom 25.September (dem Fest der Muttergottes vom Loskauf der Gefangenen) 1884, also 33 Jahre vor dem Sonnenwunder in Fatima, soll er nach der hl. Messe gehört haben, wie Satan gegenüber Christus behauptete, in einem Zeitraum von 75 oder 100 Jahre die Kirche zerstören zu können, wenn ihm mehr Macht gegeben würde, welche Prüfung der Kirche ihm von Christus erlaubt wurde.
Wenn Leo XIII. gleich darauf wichtige Gebete zum hl. Erzengel Michael verfasst hat und 1885 die bekannten „leoninischen“ Gebete zum Schutz der Kirche nach jeder stillen heiligen Messe vorgeschrieben hat, so darf man sicher von einschneidenden Erlebnissen ausgehen.
Wir wissen natürlich nicht, wie weit Gott die Siebung der Kirche, die sich ja immer vollzieht, zulässt oder noch zulassen wird. Auffallend ist allerdings, dass 75 Jahre nach 1884, am 25. Januar 1959, von Joh. XIII. die Einberufung des „2. Vatikanischen Konzils“ angekündigt wurde. Als eine der ersten Änderungen wurden 1964 die leoninischen Gebete nach der hl. Messe gestrichen, ausgerechnet zu einer Zeit, in der besonders für die Kirche gebetet werden hätten sollen!
Ebenfalls merkwürdig, dass 100 Jahre nach der Vision Leo XIII., und zwar ausgerechnet am Fest des heiligen Erzengels Michael, der von Leo XIII. herausgegebene kleine Exorzismus, den nach Leo XIII. jedes Glied der Kirche im Kampf gegen Satan beten durfte und sollte, von der Glaubenskongregation den Gläubigen in einem Schreiben vom 29. September 1985 „verboten“ wurde:
„Der Kanon 1172 des (neuen – Anm.) Kanonischen Rechts (CIC) bestimmt, dass niemand rechtmäßig Exorzismen über Besessene sprechen darf, wenn er nicht die besondere und ausdrückliche Vollmacht des zuständigen Ortsbischofs hat … Als Folge dieser Vorschriften dürfen die Gläubigen den Exorzismus gegen Satan und die rebellierenden Engel nicht benützen, der von dem Exorzismus abgeleitet wurde, der durch Verfügung Papst Leo XIII. öffentliches Recht wurde; und noch weniger dürfen sie den vollständigen Text dieses Exorzismus verwenden“ (Kongreation für die Glaubenslehre, Epistula Inde ab aliquot annis, Ordinariis locorum missa: in mentem normae vigentes de exorcismis revocantur, unterschrieben von: Iosephus Card. Ratzinger, Praefectus, und Albertus Bovone: AAS 77 – 1985; 1169- 1170).
Allerdings handelt es sich hier um die Antwort auf eine Anfrage zu „Gebetsversammlungen … unter der Leitung von Laien“, wobei sich die Antwort sich auf „Exorzismen über Besessene“ bezieht, und es wird am Schluss auf darauf hingewiesen: „Wenn auch an diese Vorschriften erinnert wird, so dürfen die Gläubigen in keiner Weise vom Beten abgehalten werden, um vom Bösen befreit zu werden, wie es Jesus uns gelehrt hat (vgl. Mt 6,13)“. Für einen Jünger Christi und ein Glied der katholischen Kirche ist das sowieso klar. Es kann es kein „Verbot“ geben, die Engel und Heiligen um die Hilfe Gottes anzuflehen, auch wenn das heute manche meinen! Gewisse Vorsichtsmaßnahmen im Falle von „Exorzismen über Besessene“ hat die Kirche aber auch immer schon gekannt.
Exorzismus (das griechische Exhorkizo kommt von horkos: Eid, Schwur, bedeutet: Beschwörung) ist ein Sakramentale, bei welchem im Namen Jesu und in der Macht Gottes die Abwehr des Bösen erfleht wird. Als am 18. Mai 1890 Leo XIII. den berühmten und nach ihm benannten "kleinen Exorzismus" veröffentlichte, da wünschte er jedenfalls, dass "die Priester diesen Exorzismus oft benutzen, jeden Tag, wenn möglich, und dass auch die Laien ihn beten“, während der so genannte große Exorzismus, der sich seit 1614 in dem vom Konzil von Trient (1545 – 1563) in Auftrag gegebenen Rituale findet, ausschließlich vom Priester unter Vorsicht und nur mit Erlaubnis des Bischofs verwendet werden darf. (Unter dem Titel "De exorcizandis Obsess. a daemonio" finden sich beim großen Exorzismus im alten Rituale neben der Allerheiligenlitanei, den Psalmen 54, 91, 68, 70, 54, 118, 35, 31, 22, 3, 11, 13, dem Magnificat, Benedictus und vier Lesungen - Joh 1,1 14; Mk 16, 15 18; Lk 10, 17 20; Lk 11, 14 22 – neben dem Pater Noster und dem Ave Maria, neben dem Credo Nicaenum und Athanasianum u.a. folgende alte Texte und Gebete: Deus cui proprium - Greg.851, pro peccatis -, Exorzismus Praecipio tibi aus dem Rituale Romanum Gregori XIII des Kardinal Santoro, gedruckt 1584 1602 als Vorarbeit des Rituale Romanum, u.a.m., vgl. http://www.kath.ch/infosekten/text_detail.php?nemeid=52145).
Der kleine Exorzismus Leo XIII. richtete sich nicht auf einzelne Fälle der Besessenheit wie der große. Er sollte als Waffe der Verteidigung der Kirche vor dem Bösen allgemein dienen, von der jeder Gebrauch machen kann.
Inzwischen hat sich eine ganz andere Entwicklung angebahnt: „In den neuen liturgischen Büchern seit 1968, sowohl im deutschen wie auch im römischen Benediktionale gibt es keine Exorzismen mehr. Ihre Stelle nehmen teilweise Gebete ein, andere wiederum sind ersatzlos gestrichen worden. Auch in der Taufliturgie blieben nur deprekativische Gebete mit neuen Texten (Bitte um Schutz vor dem Bösen; Absage an Satan und seine Werke), die jedoch irreführenderweise mit ‚Exorzismus’ oder ‚Exorzismusgebete’ überschrieben wurden. Dies trifft auch auf das Gebet über dem Taufwasser zu. Bis 1969 enthielt die Taufliturgie einen längeren antidiabolischen Passus in imperativer Formulierung… Seit 1972 kann jedoch die jeweilige Bischofskonferenz in Regionen, in denen magische Praktiken und/oder Geisterverehrung zum Alltagsgeschehen gehören (in Afrika, Lateinamerika z.B.), beschliessen, einen Exorzismus in den Taufritus einzufügen. Ebenfalls wurden Sachexorzismen (Weihwasser, Salz, Chrisam, Katechumenen und Krankenöl) u.a. ersetzt durch Gebete, in denen der Schutz vor‚ Anfechtungen des Bösen’ erbittet wird”. www.kath.ch/infosekten/text_detail.php?nemeid=52145
Nun müssen aber auch die Verteidiger der Änderungen einräumen, dass sich zeitgleich mit dem Verschwinden des Gebetes und des seelsorglichen Kampfes gegen das Böse in den 70-ger und 80-ger Jahren ein neuer, weite Schichten der Gesellschaft umfassender, Trend zum Okkultismus, ja Satanismus, gebildet hat: „Der ‚Herr der Finsternis’, der Antichrist, das ‚Tier 666’, das/der Böse schlechthin, wurde im Film aktuell. Beginnend mit Rosemaries Baby über die Trilogie Omen zu Luzifer Rising, The Outing, End of Days, Im Auftrag des Teufels, Teuflisch und Little Nicky u.v.a.m. eroberte es/er sich in der Folge in der Filmwelt einen neuen Platz. Parallel dazu schien im Songreperetoire der Hard- und Heavy-/Death-Metal Formationen der Teufel die Rockmusik in seinen Klauen zu haben… Bis heute wird in der postmodernen Szene vor allem der negative Protest gegen Gesellschaft und Religion durch die Zuflucht zum Aberglauben begleitet. Schwarzmagische Zirkel und die okkultorientierten Subkulturen der Hexen und Satanisten, der den Naturreligionen angehörige Voodoo und das neuheidnisch Germanen- und Keltentum, sind in ihrer Vielzahl, meist als kleine Gemeinschaften … präsent. Sie bieten scheinbar das Faszinierende am Gruseln und an verborgener Macht. Sie bleiben verborgen durch die gebotene Arkandisziplin der Gruppen“ (http://www.kath.ch/infosekten/text_detail.php?nemeid=52145).
Seit ihren ersten Tagen steht die Kirche Jesu Christi im Kampf mit den Mächten der Finsternis. Mit prophetischem Blick sah Leo XIII., wie "Feinde voll Arglist die Kirche, die Braut des unbefleckten Lammes, mit Bitterkeit überhäufen und mit Wermut betränken. Ruchlos haben sie ihre Hände nach ihren Heiligtümern ausgestreckt. Selbst an der geweihten Stätte, wo der Sitz des hl. Petrus und der Lehrstuhl der Wahrheit als Leuchte der Welt errichtet ward, haben sie den verabscheuungswürdigen Thron ihrer Gottlosigkeit aufgeschlagen ,mit dem unseligen Plan, den Hirten zu schlagen und die Herde zu zerstreuen" (aus dem ursprünglichen leoninischen Gebet nach der heiligen Messe).
So ist gerade in unserer Zeit unser Einsatz für das Reich Christi und gegen alle Mächte der Lüge und der Bosheit gefordert. Die Kirche wusste jedoch von Anfang an: Dieser Kampf kann und darf nur im Namen Jesu erfolgen, nicht im eigenen, wie es manche „Wunderheiler“ durch „natürliche“ oder „übernatürliche“ Kräfte versprechen. So ist es auch selbstverständlich, dass dafür kein Lohn entgegengenommen werden kann.
Und gerade der heilige Erzengel Michael ist einer der wenigen Engel, der sowohl im Alten wie im Neuen Testament namentlich eine entscheidende Rolle im Kampf gegen alle bösen und gottfeindlichen Mächte einnimmt, so dass er schon im Alten Testament als besonderer Beschützer Israels erscheint um im Neuen erst recht die Verteidigung der Kirche Gottes anführt und von Gott zur Aufgabe erhalten hat!
Sein Name bedeutet „Wer ist wie Gott“. Dies ist auch der Ruf, der allen gottfeindlichen Mächten entgegengeschleudert wird und von der Kirche mit allen Engeln und Heiligen aufgegriffen und unaufhörlich wiederholt wird, wenn es darum geht, die Ehre, Heiligkeit und Güte Gottes, die Er auch Seiner Schöpfung mitteilen will, zu verteidigen.
Im Alten Testament tritt uns Michael im Buch Daniel entgegen als der „große Fürst, der über den Söhnen deines Volkes schützend steht“ (Dan. 12,1; vgl. 10, 13.21). Auch im außerkanonischen jüdischen Schrifttum erscheint Michael als Erzengel, als besonderer Vertrauter Gottes, als Engel der Gerechtigkeit und des Gerichtes.
Im Neuen Testament wird mehrfach auf die Bedeutung Michaels hingewiesen. Der Judasbrief erwähnt ihn als „Erzengel“, der mit dem Teufel um den Leichnam Moses stritt (Jud. 9).
Vor allem aber die Apokalypse stellt uns den großen Kampf Michaels und seiner Engel gegen den Teufel vor Augen: „Da erhob sich ein Kampf im Himmel. Michael und seine Engel kämpften mit dem Drachen, und der Drache und seine Engel kämpften. Aber sie vermochten nicht standzuhalten, und ihr Platz im Himmel ging verloren. So wurde der große Drache gestürzt: die alte Schlange, die Teufel und Satan heißt und die ganze Welt verführt. Er wurde auf die Erde gestürzt, und mit ihm wurden seine Engel gestürzt“ (Apk. 12,7-9).
Hier wird der Kampf Michaels in Zusammenhang gestellt mit dem großen Zeichen am Himmel, der „Frau, mit der Sonne umkleidet, den Mond unter ihren Füßen und eine Krone von zwölf Sternen auf ihrem Haupt“ (Apk. 12,1), die ein Kind gebiert, welches der Drache „gleich nach der Geburt verschlingen“ wollte (Apk. 12,4).
Die kirchliche Tradition sieht hier die Bedeutung Mariens, des Urbildes der Kirche Christi, im Kampf gegen alles Böse, herausgestellt, welcher Michael und seine Engel zu Hilfe eilen! Ein Thema, das in der Kirchengeschichte immer wieder hervortrat und das vor allem in den Marienerscheinungen der Neuzeit wieder an Aktualität gewonnen hat, da Maria sich als Fürsprecherin für unser Heil und als Helferin in allen Schlachten Gottes offenbart hat und von immer mehr Menschen angerufen wird.
Maria versprach Hilfe, wenn die Menschen umkehren und beten. Und die weltgeschichtliche Dimension und Bedeutung des Gebetes wird unseren Tagen immer mehr sichtbar. Ist es ein Zufall, wenn das einst atheistische Russland, um dessen Bekehrung Maria 1917 in Fatima zum Gebet aufgerufen hatte, vor wenigen Wochen den Tag der Bekehrung zum Christentum als nationalen Gedenktag eingeführt hat oder wenn das Ende der nationalsozialistischen Tyrannei, die sich einst über Deutschland gelegt hatte, ausgerechnet am 8. Mai, am Festtag der Erscheinung des heiligen Erzengels Michael auf dem Gargano, besiegelt wurde, nachdem der heilige Erzengel Michael seit jeher als Patron des deutschen Volkes angerufen wurde?
Wegen seiner Bedeutung im Kampf gegen alles Böse spielt Michael im Glauben der Kirche auch eine große Rolle im Todeskampf des Menschen: Der heilige Michael geleitet unsere Seele in den Himmel (vgl. Ordo commendationis animae des Rituale und Offertoriumsgesang der römischen Totenmesse), in der 5. Antiphon der Matutin am Michaelsfest ist er Vorsteher des Paradieses, weswegen ihm oft Friedhofskapellen geweiht sind und er oft mit der Seelenwaage in der Hand dargestellt wird.
Als Leo XIII. die Gebet nach der heiligen Messe einführte, hatte er besonders die Gefährdung der Kirche vor Augen. Pius XI. erweiterte 1934 die Intention vor allem für die Kirche in Russland und kürzte das ursprüngliche Gebet zum heiligen Erzengel Michael.
Der ursprüngliche Text weist auf die besondere Gefährdung der Kirche in der jüngsten Zeit hin und wurde mit einem Ablass von sieben Jahren ausgestattet, wenn das Gebet nach jeder Stillen Messe kniend mit dem Priester zusammen gebetet wird:
„Oh ruhmreicher Erzengel heiliger Michael, Prinz der himmlischen Heerscharen, sei unser Verteidiger in diesem schrecklichen Krieg, den wir gegen die Fürstentümer und Mächte, gegen die Herrschenden dieser Welt des Dunkels und gegen die bösen Geister führen. Komme dem Menschen zu Hilfe, den Gott nach Seinem Abbild unsterblich erschaffen hat, und zu einem sehr hohen Preis von der Tyrannei des Bösen erlöst hat.
Kämpfe heute wieder zusammen mit den heiligen Engeln diesen Kampf des Herrn, so wie du ihn schon gegen den Führer der stolzen Engel, Luzifer mit samt seinen abtrünnigen Scharen, gekämpft hast. Sie hatten weder Kraft, Dir zu widerstehen, noch gab es länger Platz für sie im Himmel.
Jene grausame Urschlange, die auch Teufel oder Satan genannt wird, und die ganze Welt verführt, wurde samt Anhang in den Abgrund gestoßen.
Siehe, dieser Urfeind und Menschenmörder von Anbeginn hat wieder Mut gefasst,
Verwandelt in einen Lichtengel wandert er mit einer Vielzahl von bösen Geistern, die Erde überfallend, herum, um den Namen Gottes und seines Christus auszumerzen, und von den, für die Krone des ewigen Ruhmes bestimmten Seelen, Besitz zu ergreifen, sie zu töten und in die ewige Verdammnis zu stoßen.. Wie das schmutzigste Abwasser, gießt dieser böse Drache, den Gift seiner Boshaftigkeit, nämlich den Geist des Bösen, der Unfrömmigkeit, der Gotteslästerung, den stinkenden Hauch von Unzucht und jegliche Art von Lastern und Gemeinheiten, auf Menschen verdorbenen Geistes und Herzens, aus.
Diese gerissensten Feinde haben die Kirche, die unbefleckte Braut des Lammes , mit Galle und Bitterkeit erfüllt und getränkt, und haben ihre frevlerischen Hände auf Ihre heiligsten Schätze gelegt. Selbst am Heiligen Ort, wo der Sitz des heiligsten Peter und der Thron der Wahrheit zur Erleuchtung der Welt, errichtet wurde, haben sie ihren Thron des grauenvollen Frevels aufgestellt, mit der heimtückischen Absicht, dass, wenn der Hirte einmal geschlagen ist, sich die Schafe in alle Richtungen zerstreuen werden.
Erhebe dich denn, Oh unbesiegbarer Prinz, bringe dem Volk Gottes Hilfe gegen die Angriffe der verlorenen Geister, und gib ihm den Sieg. Es verehrt Dich als seinen Beschützer und Schutzpatron; du bringst der heiligen Kirche den Ruhm, in dem Du sie gegen die bösen Mächte der Hölle verteidigst; Dir hat Gott die Seelen von Menschen anvertraut, die in die ewige Freude eingehen werden. Oh, bete zum Gott des Friedens, Er möge Satan unter unsere Füße legen, damit er derart besiegt sein möge, dass er nicht mehr länger Menschen in seiner Gefangenschaft halte, und der Kirche schade.
Bringe unsere Gebete im Angesicht des Allerhöchsten dar, damit diese zur Aussöhnung mit den Gnaden Unseres Herrn dienen mögen, und damit der Drache, die Urschlange, die nichts weiter als der Teufel und der Satan ist, erschlagen werde und wieder in der Hölle gefangen gehalten werde, damit er die Völker nicht länger verführe. Amen

Siehe das Kreuz des Herrn, seid zerschmettert, ihr feindlichen Mächte.
Der Löwe aus dem Stamme Juda hat erobert, die Wurzel Davids.
Lasse uns deine Gnaden zufließen, O Herr.
Die wir auf Dich hoffen.
Oh Herr, höre mein Gebet,
und lasse meinen Ruf zu Dir hinaufsteigen
Lasset uns beten,
Oh Gott, der Vater Unseres Herrn Jesus Christus, wir rufen Deinen Heiligsten Namen an, und bettelnd erflehen wir deine Sanftmut, dass durch die Fürbitte Mariens, der immerwährenden Jungfrau und unserer Mutter, und des ruhmreichen Erzengels Michael, Du uns deine Hilfe gegen Satan und alle anderen unreinen Geister, die zum Schaden der menschlichen Rasse und zum Ruin der Seelen herumwandern, gewährest. Amen.“
Prophetisch erscheint hier der Hinweis, dass die Feinde ihren Thron am Sitz des heiligen Petrus aufschlagen wollen, um die Herde zu zerstreuen, und dass sie auf den wertvollsten Schatz der Kirche (das sind letztlich ihr Glaube und ihre Liturgie) ihre Hand legen.
Sie scheinen die Kirche praktisch oft schon zerstört zu haben, doch letztlich siegt immer Gott über alles Böse und Unwahre: „Die Pforten der Hölle werden die Kirche nicht überwinden“ (Mt. 16, 18).
Vereinigen wir uns im Gebet mit allen Engeln und Heiligen, besonders mit der lieben Gottesmutter Maria und treten wir ein in den Kampf um die Liebe und die Wahrheit Christi, welche Seine Feinde schon immer zum Gespött machen wollten, was ihnen aber immer dann nicht gelungen ist, als sie schon den Sieg für sich in der Hand zu haben meinten wie am Karfreitag in Jerusalem!
In diesem Sinn beten wir auch recht andächtig die Gebete nach der heiligen Messe, die sich zunächst an unsere Mutter Maria wenden, dann auf die Fürbitte des heiligen Josef und der Apostelfürsten Petrus und Paulus, auf deren Schultern die apostolische Kirche ruht, um die Bekehrung der Sünder und um die Freiheit und Erhöhung unserer heiligen Mutter, der Kirche, flehen, um dann den heiligen Erzengel Michael um Verteidigung im Kampf gegen die Bosheit und die Nachstellungen des Teufels anzurufen und schließlich zusammenfassend das Erbarmen des heiligsten Herzens Jesu herabzurufen, welches Gebet Pius X. 1913 hinzufügte!
Möge der Engelmonat und das Fest des heiligen Erzengels Michael am 29. September uns wieder neu an unsere Aufgabe im Kampf und an die Hilfe der heiligen Engel erinnern! Christus wird unser Gebet nicht unerhört lassen! Mit Ihm und in ihm und durch Ihn wird alles Böse überwunden werden, wobei uns besonders die liebe Gottesmutter Maria und der heilige Erzengel Michael zur Seite stehen, damit Christi Reich in uns und in unserer Zeit immer mehr gedeihe und wachsen kann, auch wenn wir das oft kaum zu spüren meinen!
Thomas Ehrenberger

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